Marie Liebau kommt 1889 in Buenos Aires an, wo sie von der Familie Dörtzenbach eingestellt wurde, um ihre Mädchen auf Deutsch zu unterrichten. Die Zahl der Schüler wächst, und 1895 wird die Schule von den argentinischen Autoritäten anerkannt. 1817 zog ihre Schule in ein größeres Haus um, und 1914 hatte sie 200 Schüler. Im selben Jahr wurde die “Schule von Fräulein Liebau" (Escuela de la Señorita Liebau) mit dem “Belgrano Schulverein" (Asociación Escolar Belgrano) fusioniert und so die Belgrano Schule gegründet. Leider starb Frau Liebau am 20. August 1914, bevor sie sich mit ihren Schülerinnen im neuen Haus niederlassen konnte.
1896 gründet Christian Hansen mithilfe von einigen Freunden den Schulverein “Deutscher Schulverein" und so auch die “Deutsche Höhere Knabenschule Belgrano". Der Unterricht beginnt am 15. Februar 1897 mit 12 Schülern in der Zentrale des Deutschen Clubs Belgrano. Ein Jahr später, nachdem die Zahl der Studenten sich verdreifacht, wird ein Haus in Cabildo 1891 gemietet. 1904 kauften sie mehr als 3000 m2 Land in der heutigen José Hernández Straße, und am 15. Februar 1917 hat die Schule 107 Schüler.
Dr. Hermann Bock stellt ein Curriculum, in dem die deutsche Sprache und Kultur gelehrt wird, während argentinische Bürger ausgebildet werden, die in der Lage sind, ihr Bestes für dieses Land zu geben. Darüber hinaus muss das Studium aus der eigenen Anforderung heraus geboren werden (die Schülern sollen es nicht als Verpflichtung empfinden). Nur durch ein solches Studium kann man glücklich sein.
Im Jahre 1920 wird der Kindergarten gegründet.
Im Jahre 1915, obwohl Deutschland gerade einen Krieg kämpft, kriegt die Schule noch finanzielle Hilfe. Das Problem ist aber, dass die Schüler nicht mehr nach Deutschland fliegen können, um ihre letzten Jahre zu belegen. Deswegen wird die Oberstufe gegründet, und am 30. April 1921 gibt es den ersten südamerikanischen Abiturienten
Es kommen schwere Zeiten: die Schule hat jetzt keine Kommunikation mit Deutschland mehr, und muss sich auf sich selbst konzentrieren. Die Leistung ist aber ausgezeichnet.
Die Belgrano Schule ist jetzt ein Treffpunkt für deutsche Institutionen. Die meisten davon werden sich Ende des Krieges treffen, um Hilfe für Deutschland zu vorzubereiten und später zu schicken.
Als Wilhelm Keiper Schulleiter wird (1922), hat die Schule zwei große Probleme. Das eine, dass Deutschland keine Finanzierung bereitstellen kann. Das andere, dass die Schüler jetzt nicht mehr ihren Schulabschluss in Deutschland machen müssen oder wollen. Da die Belgrano Schule keine integrierte Schule ist, können sie aber das argentinische Abitur nicht dort machen (welches sie benötigen, um in der Universität von Buenos Aires zu studieren), und deswegen verlassen mehrere die Schule vorzeitig (um es in einer nationalen Schule zu machen).
1922 werden Turnhalle/Theater und Konferenzraum eingeweiht. 1924 wird das Grundstück an der Straße Obligado gekauft.
Die Germania Schule ist integriert, und 1927 übernimmt die Direktionskommission von Belgrano die Verantwortung für die Germania (dort können die Schüler ihr Argentinisches Abitur ablegen). Beide Schulen erhalten eine gemeinsame Verwaltung und einen Direktor (Keiper).
1932 ist Wilhelm Keipers letztes Jahr, und unsere Schule wird als die wichtigste deutsche Schule weltweit im Ausland anerkannt.
Im Jahre 1931 bildet aber die Germania Schule mit der Cangallo Schule das “Colegio Alemán Incorporado”. Unsere Schule heißt jetzt “Goethe Schule”. Es will eine Schule mit deutschem Lehrplan und einigen Stunden auf spanisch sein, und diejenigen, die das argentinische Abitur machen wollen, müssen in der 6. Klasse auf das “Colegio Alemán Incorporado” wechseln.
Um 1938 beginnt man die Kontrolle über ausländische Schulen zu spüren. Die National Board of Education disqualifiziert einige Lehrer, und viele Deutschkurse werden geschlossen. Hinzu kommt die schlechte finanzielle Situation vieler Eltern. 1944 verliert die Goethe Schule viele Schülern, und 1945 erklärt Argentinien Deutschland den Krieg. Im März 1946 wird die Schule konfisziert.
Einflüsse des Krieges auf die Goethe Schule
MARTÍNEZ
In den 1930er Jahren ziehen viele deutsche Familien in die Zona Norte, insbesondere nach Vicente López und Martínez. Deshalb mieten sie 1934 ein 12.000 m2 großes Grundstück in Pacheco 835 und gründen die “Abteilung Martinez”. Hier hat die Lehre einen praktischen Charakter. Es gibt viele Tiere und die Schüler sind in ständigem Kontakt mit der Natur. Der erste Direktor von Martinez ist Herr H. Qualitz.
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Im Jahre 1936 wird die Martinez Abteilung Gutenberg Schule genannt.
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1942 muss die Schule für einige Monaten schließen, da manche Lehrer Probleme mit der Legalisierung ihrer Titel haben. Die Deutschbücher müssen auch von der zuständigen Behörde genehmigt werden.
Trotzdem, wenn im Jahre 1944 alle deutschen Schulen Schüler verlieren, erhöht sich die Menge der Kinder an der Gutenberg Schule (222).
1945 zog aber der Generalrat für Bildung der Provinz Buenos Aires seine Betriebserlaubnis zurück.
Escuela del Norte
1949 entscheiden sich einige Eltern, eine neue deutsche Schule in Martinez zu gründen. Sie kaufen ein großes Haus, und die Schule “öffnet ihre Türe” im Jahre 1951 mit 220 Schülern. Diese Schule ist eine argentinische Schule (mit einem argentinischen Lehrplan), und am Nachmittag lehrt die Sprachakademie deutsch.
Schon im Jahre 1955 wird die Sekundaria gegründet.
Da sie immer mehr Schüler haben, wird dieses Haus abgerissen, und ein neues Gebäude gebaut, das jedes Jahr größer wird.
1959 wurden ihre ersten Argentinischen Abiturienten entlassen.
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Im Jahr 1962 werden die ersten 9 Abiturienten nach einem zusätzlichen Jahr zugelassen.
Seit 1962 verleiht die Schule das argentinische und deutsche Abitur (wer das deutsche Abitur macht, kann in Deutschland studieren).
Im Juli 1962 fand eine Versammlung der “Asociación Escolar y Cultural del Norte" statt, um die “Escuela del Norte" mit der “Goethe-Schule" zu verbinden, da die argentinische Regierung das Goethe-Gebäude in Belgrano zurückgegeben hatte, es aber für obligatorische Bildungszwecke genutzt werden musste (d. h. es kann nicht verkauft werden, aber die Schule in Belgrano benötigt Hilfe beim Wiederanfang). In Belgrano gibt es nur noch wenige Nachkommen von Deutschen, aber in der nördlichen Zone gibt es viele ehemalige Schüler nach dem Krieg. Auf einer Versammlung im September desselben Jahres stimmen 90% der Wähler für die Zusammenlegung der beiden Schulen, und die Sekundaria zieht nach Belgrano.
1969 entsteht die Idee, den Standort zu wechseln, da die zunehmende Zerstörung der Umwelt in der Stadt zu einem Verlust des Kontaktes mit der Natur führte. Ein humanischer Platz wird benötigt, und deshalb kaufen sie das Land in La Horqueta zu einem sehr niedrigen Preis. Dort wollen sie alles zentralisieren.
Der “Wettbewerb der Vorprojekte des neuen Schulkomplexes in Lomas de San isidro" wird organisiert, und verschiedene Studien entwickeln Projekte. Eine der wichtigsten Anforderungen ist die Erhaltung der Bäume auf dem Land.
Das Gewinnerprojekt wird nach Berlin geschickt, aber die wirtschaftliche Unterstützung dauert 13 Jahre. Inzwischen, mit der Notwendigkeit den Deutschunterricht zu intensivieren, führt dies zum Bau des Pädagogischen Seminars neben der Grundschule in Martinez. Der Entwurf beschränkt sich nun auf die Sekundarschule.
1985 gewährt Deutschland den Baubeitrag. Dieser Bau wird von 1985 bis 1988 durchgeführt, und 1989 verlegen sie die Schule nach La Horqueta. Das neue Hauptgebäude hat eine Fläche von 12.900 m2, einen fast 4 Hektar großen Park, große Klassenzimmer, Sonderräume, moderne Einrichtungen und vieles mehr. Es ist eine wunderbare Umgebung zum Lernen.
1990 wird ein riesiges Stück Land neben der Schule zum Verkauf angeboten. Um es zu kaufen, wird das Gebäude von Belgrano verkauft, das später abgerissen wird. Das neue Land auf Blanco Encalada, wo nicht bis einigen Jahren später gebaut wird, benutzt man zuerst als Campingplatz oder großes Garten. Heutzutage steht die Sekundaria in einem Block (auf Eliseo Reclus) und die Primaria in ein anderen Block (auf Blanco Encalada).